22.04.2018
Erster Auswärtspunkt im Frühjahr: Der TUS Teschl Heiligenkreuz am Waasen bleibt auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen und hat mit dem 2:2 in Fürstenfeld erstmals in diesem Frühjahr endlich auch auswärts anschreiben können.
Zwar hatte der TUS Heiligenkreuz in den vergangenen drei Spielen, allesamt daheim, starke sieben Punkte gegen Pöllau, Bad Radkersburg und den GAK einsammeln können, davor hatte es in drei Auswärtspartien in Folge jedoch ebenso viele Niederlagen zu verdauen gegeben. Vor der Begegnung in Fürstenfeld war also klar, dass die zuhause begonnene Positivserie nun endlich auch in der Fremde fortgesetzt werden soll. Lukas Ratschnig hatte es vor dem Duell gegen seinen Bruder auf den Punkt gebracht: "Wichtig wird sein, dass wir unsere Leistung endlich auch in der Fremde abrufen können."
Fürstenfeld ist die Heimat von S.T.S., der wohl erfolgreichsten österreichischen Pop-Rock-Band. In ihrem erfolgreichsten Song, "Fürstenfeld", singen sie: "Wochenlang steh i scho do, wochenlang plog i mi o. I spuil mia die Finger wund und sing sogar "Do kummt die Sunn". Doch es is zum narrisch wern, Kaner will mi singen hearn. Langsam kriag i wirklich gnua. I frog mi wos i do dua." Passt irgendwie zur bisherigen Auswärtsbilanz unserer Gelb-Schwarzen in diesem Frühjahr und um endlich auch in fremden Stadien wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren, ging es nun eben ausgerechnet nach Fürstenfeld.
Was wir in diesem Matchbericht auch endlich einmal unbedingt erwähnen wollen: Gerald Tödtling ist Rotationskönig. Im siebenten Spiel in diesem Frühjahr stellt er die siebente Startaufstellung auf. Das macht unser Coach aber nicht freiwillig, denn von Woche zu Woche bleibt ihm einfach nichts anderes übrig. Neben den verletzten Daniel Resch und Kapitän Jure Jevsenak konnten dieses Mal auch die angeschlagenen Marco Heibl und Thomas Ortner sowie Pascal Pieber die Fahrt nach Fürstenfeld nicht antreten.
Vor rund 450 Zuschauern bat das bundesligaerprobte Schiedsrichtertrio Bernd Eigler, Andreas Kollegger und Peter Schuhajek die beiden Mannschaften pünktlich um 19 Uhr auf das Spielfeld. Bei frühlingshaftem, nein eigentlich schon sommerlichem, perfektem Fußballwetter taten sich beide Teams zu Beginn etwas schwer. Weder die Fürstenfelder noch die Heiligenkreuzer kamen gefährlich vor das gegnerische Tor und so dauerte es bis zur 22. Minute, ehe der erste Treffer fiel. Aus Sicht unserer Gelb-Schwarzen zappelte der Ball aber leider im falschen Netz. Nach einer Ecke gelang es den Hausherren aus der Thermenhauptstadt schnell umzuschalten. Mario Rasic hob das Spielgerät perfekt in den Lauf von Andreas Glaser und der Fürstenfelder Kapitän bezwang TUS-Goalie Adnan Adilovic. Nun wurden auch die Gäste aus dem Stiefingtal stärker und gaben immer mehr den Ton an. In der 27. Minute erzielte Sulaiman Mohsenzada den verdienten Ausgleich. Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Pause.
Langsam wurde es dämmrig und aufgrund der untergehenden Sonne auch etwas kühler in Fürstenfeld. Die Zuschauer, Betreuer und Ersatzspieler packten ihre Jacken aus und wir dachten in der Halbzeitpause wieder an S.T.S.: "Langsam find't der Tag sei End und die Nacht beginnt. In der Kärtnerstrass'n do singt aner "Blowing in the wind". Hat a greanes Röckerl an, steht da ganz verlorn. Und der Steffl der schaut owi auf den oarmen Steirerbuam."
Jetzt aber in den zweiten Durchgang und da ließ sich Sulaiman Mohsenzada nicht zweimal bitten und brachte Heiligenkreuz mit 2:1 in Führung. Und wie sah es eigentlich im Brüderduell der Familie Ratschnig aus? Das ging eindeutig an Lukas, wobei wir erwähnen müssen, dass Bruder Christoph Mitte der zweiten Halbzeit leider verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. An dieser Stelle gute Besserung und natürlich auch an all die anderen verletzten und angeschlagenen Fürstenfelder. Zehn(!) sind es insgesamt, haben wir uns sagen lassen. Da die Südoststeirer aufgrund des Rückstands nun mehr Risiko eingehen mussten, ergaben sich Räume für die Stiefingtaler, die aber leider nicht genutzt werden konnten. Das sollte sich leider rächen. Nach einem zu kurzen Abwurf von Adilovic hob Glaser die Kugel zum für die Fürstenfelder glücklichen 2:2-Endstand in die Maschen (75.).
Zwar kann man sich als Heiligenkreuz am Waasen normalerweise mit einem Remis auswärts beim Tabellendritten durchaus zufriedengeben. Unter den gegebenen Umständen wäre aber auch ein Sieg drinnen gewesen.
Und wie beenden wir diesen Matchbericht? "I will wieder ham, fühl mi do so allan. I brauch ka grosse Welt, i will ham nach Heiligenkreuz!"
Comments