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  • David Hirschmann

Eine gastfreundliche Ohrfeige mit vielen Fragen


27.05.2018


Der TUS Teschl Heiligenkreuz am Waasen musste sich im Auswärtsspiel in St. Anna am Aigen mit 0:5 geschlagen geben. Neben der wichtigsten Frage, nämlich wie es zu dieser heftigen Ohrfeige kommen konnte, stellten sich vor und während dem Match unserer Gelb-Schwarzen noch weitere Fragen, die wir nachfolgend beantworten werden.

Heißt es eigentlich St. Annaer? Oder nennt man die Bewohnerinnen und Bewohner des südoststeirischen Weindorfes St. Anner? Oder doch St. Annarer? Diese Frage war kurz nach Ankunft von ein paar unserer Spieler beim Plausch während der gemeinsamen Platzbesichtigung in die Runde geworfen worden. Es heißt St. Annarer, erklärte Tomislav Kocijan, Trainer der Gastgeber und niemand Geringerer als ehemaliger Austria Salzburg-, SK Sturm- und Österreich-Nationalteam-Spieler.

Auffallend toll auch die Gastgeberqualitäten des Klubs aus dem südöstlichen Eck unseres Bundeslandes. Da passt alles. Danke, so soll es sein – trotz aller zum Fußball gehörenden Emotionen. Ein Lob auch an die Jungs vom kleinen, aber feinen, Fanklub "St. Anna Bulls". Sie feuerten ihr Team wirklich toll an. Respekt, davon kann sich der Anhang eines fast jeden anderen Landesligaklubs eine wirklich große Scheibe abschneiden!

Jetzt aber zum - aus unserer Sicht - eher ungemütlichen Teil des Abends: Dem Spiel. Die Hausherren hatten es sehr eilig, denn es waren erst sechs Minuten gespielt, als Andreas Lackner, nach Zuspiel von Christoph Kobald, das 1:0 für St. Anna erzielte. Keine zwei Minuten später fälschte Marco Heibl eine scharfe Hereingabe der Südoststeirer unglücklich ins eigene Tor ab (8.). Während unsere Heiligenkreuzer nach diesem katastrophalen Start einen ziemlich mitgenommen und geschockten Eindruck machten, blieb der Tabellenzweite weiter am Drücker und kam zu weiteren hochkarätigen Chancen. Zuerst traf Marko Drevensek nur die Stange, in Minute 26 erzielte Marko Guja dann aber doch das 3:0. Übrigens schon der 26. Treffer des Führenden in der Landesligatorschützenliste. Der gebrauchte Tag war für unsere Gelb-Schwarzen noch lange nicht zu Ende. In der 28. Minute rutschte Pascal Pieber im eigenen Sechzehner unglücklich aus, Schiedsrichter Gerd Adanitsch kannte aber keine Gnade und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Christoph Kobald trat an und verwandelte zum 4:0. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause.

Zur Erinnerung: Wenn Heiligenkreuz in St. Anna gewinnt und dem GAK daheim gegen Lebring zumindest ein Unentschieden gelingt, wäre der Grazer Stadtklub mit unserem Ex-Coach David Preiß vorzeitig Meister. In diesem Fall würden auf die Stiefingtaler ein paar Kisten Bier und eine Grillparty warten. Bei diesem Spielstand dürfte sich das aber vorzeitig erledigt haben … Die nächste Frage: Wie steht es eigentlich beim GAK? Lebring führt zur Pause mit 2:1.

Gerald Tödtling reagierte und brachte direkt mit Wiederanpfiff Daniel Hofer und Thomas Ortner für Gerhard Steinegger und Kapitän Jure Jevsenak in die Partie. Das Ziel für den zweiten Durchgang war klar: Schadensbegrenzung. Die St. Annarer schalteten jetzt aber einen Gang zurück und phasenweise gelang es endlich auch unserem TUS in die gegnerische Hälfte vorzudringen. Wieder kam eine Frage auf: Wie ist das GAK-Spiel, das ja schon eine halbe Stunde vor der Begegnung an der slowenischen Grenze begonnen hatte, ausgegangen? "Lebring hat mit 3:2 gewonnen" verkündete der Stadionsprecher und in der Stahlbau Müller Arena brandete tosender Applaus auf. In der 78 Minute musste unser Schlussmann, Adnan Adilovic mit der gelb-roten Karte vom Platz. Lukas Starchl ging raus und Manuel Köhler kam für die Schlussphase ins Tor. In Minute 82 sorgte Christoph Kobald für den Schlusspunkt. Er traf zum 5:0-Endstand für den USV St. Anna am Aigen. Damit ist der Tabellenzweite zwei Runden vor Schluss wieder voll dabei im Titelrennen. Auf unsere Gelb-Schwarzen warten zum Saisonabschluss noch daheim Gnas und auswärts Bruck an der Mur.

Jetzt stellte sich die letzte aber sehr wichtige Frage: Wo kann jetzt das Champions League-Finale geschaut werden? St. Anna hatte mit einem großen Fernseher vorgesorgt und dazu gab es dann auch noch die mit Sicherheit beste Schnitzelsemmel der gesamten Landesliga.

Übrigens: Unser Coach hat am Freitag seiner Sonja das Ja-Wort gegeben. "Tödti", das Hochzeitsgeschenk deiner Mannschaft hättest du dir sicher schöner vorgestellt. Dennoch wünscht der gesamte TUS Heiligenkreuz: Herzlichen Glückwunsch an Gerald und Sonja Tödtling!

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