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  • David Hirschmann

DES EINEN FREUD, DES ANDEREN LEID: VIRTUELLER SIEG IN GNAS!


06.06.2020


Am frühen Freitagabend gelang dem TUS Teschl Heiligenkreuz am Waasen im virtuellen Match gegen den SV Gnas nach 0:1-Rückstand noch ein 2:1-Auswärtssieg. Beim letzten "echten" Auswärtssieg unserer Gelb-Schwarzen in Gnas gab es übrigens dasselbe Endergebnis.

Dieser letzte "echte" Auswärtssieg stammt vom 27. Oktober 2017. Johannes Driesner (2.) und Sulaiman Mohsenzada (72., Foulelfmeter) netzten damals für Heiligenkreuz. Rene Wagist traf für die Hausherren zum zwischenzeitlichen 1:1 (10.). Aus Heiligenkreuzer Sicht leider nicht so positiv lief das Hinspiel dieser "annullierten" Saison 2019/20. Im bis heute letzten "echten" Heimspiel in der Schlagerfestung musste sich die Mannschaft von Jerko Grubisic am 2. November 2019 mit 1:4 geschlagen geben. David Fink (10., 33.) und Raphael Kniewallner (49., 73.) trafen für Gnas. Heiligenkreuz gelang durch Mohsenzada nur noch der späte Anschlusstreffer zum Endstand (81.).

Dementsprechend hochmotiviert waren unsere Burschen nun vor der nächsten Ausgabe des Prestigeduells, das sich natürlich niemand entgehen lassen wollte. Unseren Livebildern zufolge, hatten sich rund 30.000 Zuschauer am onehin schon engen Sportplatz in Gnas eingefunden und da die Haupttribüne dort ja leider fast ausschließlich nur den VIP-Gästen vorbehalten ist, drängte sich der Großteil davon auf das Dach der direkt am Sportplatz anschließenden Roth Baumarktfiliale. Wer dort keinen Platz mehr ergattert hatte, spähte mit dem Fernglas vom Dach bzw. Turm der Pfarrkirche und der Rest kehrte schnell zurück ins Auto, um sich dort unsere Liveübertragung am Handy anzusehen. Ob Corona in dieser Welt schon vorbei ist, nie stattgefunden hat oder die Leute im Stadion einfach schon alle immun sind, wurde uns übrigens nicht überliefert...

Nachdem uns Marco Hagemann darüber aufgeklärt hatte, dass das Wetter in Gnas weder Fisch, noch Fleisch sei - also vermutlich eine ideales Spiel für Vegetarier - konnte es losgehen.

Wer sich jetzt einen der berühmt berüchtigten Klassiker zwischen Gnas und Heiligenkreuz erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die ersten 40 Minuten der Partie verliefen sehr ereignisarm. Hansi Küpper brachte es ohne Übertreibung auf den Punkt: "Die beiden Torhüter werden fürs Nichtstun bezahlt." Bei uns in der TUS Heiligenkreuz-Geschäftsstelle ("Cafe Momento, guten Tag, was kann ich für Sie tun?") kam sogar so mancher Beschwerdeanruf herein, bei dem uns die Frage gestellt wurde, ob wir die Paarung Gnas gegen Heiligenkreuz nur zeigen, um die Herdenimmunität gegen Scheißspiele in der Bevölkerung zu steigern...

Als Entschädigung dafür, wollen wir zumindest jetzt unserem Bildungsauftrag nachkommen. Hier die Rückansicht eines ordinären Seesterns:

Zurück zum Match. Kurz vor der Pause fiel dann doch noch der erste Treffer. Das Problem dabei? Auf den hätten wir auch verzichten können, denn er gehörte den Hausherren aus Gnas. Nach einem Fehlpass von Daniel Resch kam Matthias Schadler an den Ball. Der spielte weiter zu Daniel Luttenberger-Haas, der wiederum David Fink bediente und der knallte die Kugel schlussendlich eiskalt zum 1:0 in die Maschen (42.). Nach diesem einzigen - leider erfolgreichen - Schuss aufs Tor, keiner einzigen Ecke und geschweige denn sonst irgendwelchen Chancen ging es in die Pause. Im zweiten Durchgang wollten es unsere Gelb-Schwarzen dann aber wissen und drehten gleich mal richtig auf! In der 51. Minute bediente Johannes Driesner Paul Jury und unser Goalgetter traf zum 1:1. Bemerkenswert: Die Heiligenkreuzer ließen Gnas vom Wiederanpfiff bis zu diesem Tor kein einziges Mal an den Ball kommen! Im Moment des Ausgleichstreffers wollte unser Rudi Goisek gerade mit dem nächsten Bier auf seinen Platz zurückkehren, ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Ehe ich ihm "Rudi, Rudi, gib acht!" zusingen konnte, war ihm der geliebte Hopfenblütentee beim Jubeln vom Vorderen schon aus der Hand geschlagen worden und er konnte sich wieder von Neuem an der Kantine anstellen. Des einen Freud, des anderen Leid... Erneut folgte viel Mittelfeldgeplänkel, wenn es auch nicht ganz so schlimm war, wie noch in der ersten Halbzeit. Fast zwanzig Minuten waren inzwischen wieder vergangen. Unser Rudi kam freudestrahlend endlich wieder von der Kantine zurück und als er sich bei mir mit dem neuen Bier vorbeizwängte, raunte er mir zu "jetzt aber!". In dem Moment setzte Manuel Leeb unten am Platz perfekt Sule Mohsenzada in Szene und unser Kapitän traf wunderschön zum 2:1 (69.). Und Rudi? Der stand wieder perplex ohne Bier da. Wunderschön wie sich unser Capitano vor seinem Treffer hier Räume gemacht hat. Und das in Zeiten der Wohnungsknappheit. Was für ein Kerl! Nachdem die Hausherren die Führung komplett aus der Hand gegeben hatten und nun in Rückstand waren, versuchten sie mit hohen Bällen zum Ausgleich zu kommen. Das gelang ihnen aber zum Glück nicht mehr. In der 76. Minute gab es übrigens die erste und einzige Ecke im Spiel - für Gnas. Die brachte aber auch nichts mehr ein. Unser TUS Heiligenkreuz spielte das Ergebnis ruhig über die Zeit und ging somit auch im zweiten "virtuellen" Match der Vereinsgeschichte als Sieger vom Platz. Hach, schön, dieses laue Lüftchen Landesliga, das durch meinen weit geöffneten Laptop gerade hereinweht. Ich muss ja sagen, diese "virtuelle Landesliga" ist das perfekte Format für mich. Weil es ist, wie jede meiner Lebensanstrengungen: besser als Nichts. STAY TUS HEILIGENKREUZ!

DIE STIMMEN ZUM SPIEL UND DAS SPIEL




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